Klärschlammbehandlung und -verwertung
Preßschlamm in der Klärschlammlagerhalle Bei der Abwasserreinigung fällt in verschiedenen Behandlungs- stufen der Klärschlamm an:
- in der mechanischen Reinigungsstufe (Flotation) der Rohschlamm,
- in der biologischen Reinigungsstufe der Überschussschlamm,
- in Vorkläranlagen der Industriebetriebe der Fremdschlamm.
Aus diesen drei Fraktionen kommen pro Jahr ca. 50.000m³ Klärschlamm zur Behandlung. Diese erfolgt im Faulbehälter (Volumen: 6.000m³) bei einer Temperatur von ca. 38°C. Die Heizung erfolgt durch Fernwärme aus dem Blockheizkraftwerk der Stadtwerke Verden, das seinerseits mit dem in der Faulung entstehenden Klärgas Wärme und Strom erzeugt. Das Blockheizkraftwerk sichert auch die Notstromversorgung der Kläranlage.
Die Ausfaulung des Schlammes unter Luftabschluss dauert mind. 25 Tage; Bei diesem Prozess wird durch Mikroorganismen ein Großteil der organischen Masse in Methan (Klärgas) und Kohlensäure sowie anorganische Restanteile umgewandelt. Nach Abschluss dieser biologischen Vorgänge wird der Schlamm in zwei Speicherbecken mit jeweils 1000m³ zwischengelagert.
Er ist dünnflüssig (ca. 3% Feststoffanteile und 97% Wasser) und wird teilweise direkt als Nassschlamm oder auch - in entwässerter Form - als Pressschlamm unter Zugabe von ungelöschtem Kalk als Dünger in der Landwirtschaft verwertet.
Dabei wird die Schlammqualität laufend überwacht und ein Flächenkataster geführt. Die Flächen, auf denen Klärschlamm ausgebracht werden soll, werden vorher auf ihre Nährstoffversorgung hin untersucht.
Durch einen landwirtschaftlichen Berater erhalten die Landwirte eine Düngeberatung. Da die Ausbringung nur zu den Vegetationszeiten der Anbaupflanzen erfolgen darf, ist zur Lagerung des entwässerten Schlammes eine Halle errichtet worden. Zur Minderung der Umweltbelastung (Ammoniak) wurde sie mit einer biologischen Abluftbehandlung ausgestattet.
Die landbauliche Verwertung des Verdener Klärschlammes hat mittlerweile eine über 40-jährige Tradition. Bei den Landwirten der Umgebung ist seine erstklassige Düngewirkung, verbunden mit den Vorzügen der gleichzeitigen Kalkgabe auf die Fläche, bekannt.
Die Inhaltstoffe des Klärschlammes werden in regelmäßigen Abständen von der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Hameln untersucht. Der Schwermetallgehalt im Schlamm konnte in den vergangenen 20 Jahren durch intensive Beratung und Betreuung der Industriebetriebe, aus deren Abwässern diese Stoffe stammten, um mehr als 50% gesenkt werden.
Wegen der gleichbleibend hohen Qualität dieses Düngers wird seine landbauliche Verwertung im Umfeld Verdens auch in Zukunft weitergeführt, solange nicht neue Gesetze diese Verwertung verhindern.
Ansprechpartner/in
Herr Bernd Kiefer![]() | |
Rathaus Ritterstraße, Zimmer R 305 // 2. OG Ritterstraße 10 27283 Verden (Aller) Telefon: 04231 12-383 Telefax: 04231 12-9383 E-Mail: bernd.kiefer@verden.de |